Arbeitsfortschritt bei der Wiederherstellung der Grubenwasserableitung des K. B. Maximilian Erbstollens im ehemaligen Steinkohlenrevier von Stockheim

20. September 2023 : Information des Bergamtes Nordbayern

Arbeitsfortschritt bei der Wiederherstellung der Grubenwasserableitung des K. B. Maximilian Erbstollens im ehemaligen Steinkohlenrevier von Stockheim

Seit nunmehr April 2020 sind die Arbeiten zur Wiederherstellung der Grubenwasserableitung des K. B. Maximilian Erbstollens im ehemaligen Steinkohlenrevier von Stockheim im Auftrag des Bergamtes Nordbayern in vollem Gange. Ziel dieser Arbeiten ist es, den 1804 begonnenen und 1839 fertiggestellten Hauptentwässerungsstollen wieder vollständig, funktionstüchtig und weitestgehend nachsorgefrei wiederherzustellen. Vormals entwässerte der Haupttrakt des vorgenannten Erbstollens das gesamte Stockheimer Steinkohlenrevier auf einer Länge von 1432 m.

Der momentane Schwerpunkt beläuft sich auf den Stollenabschnitt, der sich zwischen dem Friedhof und dem Bauhof von Stockheim in ungefähr 32 m Teufe befindet. Dieser Stollenabschnitt ist nur noch stark eingeschränkt funktionstüchtig sowie kaum noch sanierbar. Zudem ist der bezeichnete Stollenabschnitt um mehrere Meter abgesenkt, stellenweise verbrochen und zugesetzt mit eisenockerhaltigem Schlamm. Um die Wasserlösung des abzuwerfenden Stollentraktes wiederherzustellen, wird eine rund 240 m lange untertägige Umfahrung des Stollens neu aufgefahren. Zur Erschließung der Anfangs- und Endstationen der Umfahrung des Stollens mussten der Christopherschacht neu abgeteuft sowie der St. Katharina Förderschacht erweitert aufgewältigt werden. Beide Schächte erhielten einen kreisrunden Querschnitt mit einem Durchmesser von 4,0 m bis in eine Teufe von jeweils ca. 29,0 m und ca. 34,5 m.

Derzeitig wird vom Christopherschacht aus an der Stollenumfahrung gearbeitet. Der Christopherschacht samt Baustelleneinrichtung befindet sich hinter dem Friedhof an der Bremersgasse. Von hier aus wurden bereits knapp 50 m der Stollenumfahrung bergwärts im gebirgsschonenden Verfahren (keine Sprengungen) hergestellt. Die Arbeiten von der Baustelleneinrichtung am Christopherschacht werden noch bis voraussichtlich April 2024 andauern und sich kurzzeitig bis zum Ende des Jahres 2023 gar noch intensivieren. Ab Mai 2024 ist vorgesehen im Gegenortprinzip vom St. Katharina Förderschach, der sich auf dem Bauhofgelände befindet, weiterzuarbeiten. Damit zieht die Baustelle auch wieder mit um. Nichtsdestotrotz gilt hier der bergmännische Spruch "Vor der Hake ist es duster" und was bei den Arbeiten tatsächlich noch für Hindernisse angetroffen werden, ist zurzeit nicht abschließend abschätzbar. Das Bergamt Nordbayern hofft diesen zeitlichen Fahrplan einhalten zu können, um auch den anliegenden Anwohnern, die durch die Baustelle am Christopherschacht Beeinträchtigungen erfahren, wieder Normalität zu verschaffen. An dieser Stelle möchte sich das Bergamt Nordbayern ganz besonders bei den anliegenden Anwohnern für die bisher ertragenen Beeinträchtigungen ausgehend von der Baustelle am Christopherschacht bedanken. Die beigefügte Abbildung soll einen Eindruck von der bergmännischen Baustelleneinrichtung sowie vom Mundloch des Schachtes vermitteln.

 

Abbildung:       Baustelleneinrichtung und Schachtmundloch am Christopherschacht.

© Bergamt Nordbayern

Nach Abschluss der Herstellung der Stollenumfahrung und damit der Wiederherstellung der Grubenwasserlösung im oberen Abschnitt des Erbstollens, werden sich die künftigen Arbeiten auf den unteren Abschnitt sowie die zum Stollen gehörende Rösche konzentrieren. Der untere Abschnitt des K. B. Maximilian Erbstollens sowie dessen Rösche befinden sich räumlich betrachte zwischen dem Friedhof und der Haßlach. Über die Arbeiten in diesem Abschnitt wird zur gegebenen Zeit in einem gesonderten Beitrag berichtet.

Glückauf!

Bergrat Robin Hoffmann